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Flucht und Klimagerechtigkeit

Einsatz für Klimaschutz und gegen Rassismus

Folgen des menschengemachten Klimawandels und Klimaflucht:

  • Erwärmung
  • Meeres- und Luftströme verändern sich
  • Hitze, Dürren, Wüstenbildung (Hungersnöte/ Trinkwassermangel)
  • Waldbrände
  • Meeresspiegelanstieg
  • Fluten
  • Wirbelstürme

Die Folgen des Klimawandels verschlechtern die Lebensbedingungen der Menschen in verschiedenen Regionen der Welt und sind mit dafür verantwortlich, dass Menschen sich auf die Flucht begeben.

Der Begriff „Klimaflüchtlinge“ ist in den 1990er Jahren aufgekommen. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk lösen Naturkatastrophen mehr als dreimal so viele Vertreibungen aus, wie Konflikte und Gewalt. 2022 haben demnach rund 32,6 Millionen Menschen ihr Heimatland aufgrund von Katastrophen, wie Dauerregen, Dürren, Hitzewellen und Stürmen verlassen.

Gründe, warum Menschen fliehen, beruhen auf mehreren Ursachen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks waren im Jahr 2022 über 108 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten von ihnen bleiben innerhalb ihres eigenen Staates (Binnenflüchtlinge: 62,5 Millionen). Danach kommt die Zahl der Geflüchteten, die in Nachbarstaaten flie- hen. Nur ein Bruchteil aller Geflüchteten nimmt einen weiten Fluchtweg auf sich, wie etwa aus dem Nahen Osten oder aus afrikanischen Staaten bis nach Europa.

In diesem kurzen Video spricht der Autor Benjamin Schraven von seinem Buch: „Klimamigration: Wie die globale Erwärmung Flucht und Migration verursacht“ (2023)

Rechtliche Situation: Klimawandel und Flucht

Klimawandel und die Flucht vor Extremwetterereignissen gilt in Deutschland und der EU nicht als anerkannter Fluchtgrund. Das liegt auch daran, dass die Folgen des Klimawandels meist keine einfach erklärbaren (singulären) Fluchtgründe darstellen, sondern ohnehin schlechte Lebensbedingungen (wie Armut, Hunger, schlechte Gesundheitsversorgung, etc.) noch verstärken.
Ein Beispiel für einen singulären Fluchtgrund hingegen ist politische Verfolgung. Singuläre Fluchtgründe sind für geflüchtete Menschen einfacher zu beweisen und werden eher als Fluchtgrund anerkannt.

Naturschutz und rechte Ideologie

Immer wieder gibt es Überschneidungen von rechten, menschenverachtenden Einstellungen und dem Einsatz für Natur- und Umweltschutz. Das reicht zurück bis zu den Anfängen der Umweltschutzbewegung im 19. Jahrhundert bis heute. Aktuell spielt die Leugnung des menschen-gemachten Klimawandels zusätzlich eine wichtige Rolle in der neurechten Bewegung.

Wer sich näher mit dem Thema auseinandersetzen
möchte oder Unterstützung und Beratung
sucht, kann sich auf der Homepage der
Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement
im Naturschutz
(FARN, NaturFreunde
Deutschlands e.V.) umschauen.

Der Rechtsextremismusforscher Matthias Quent ist Mitherausgeber des Buches „Klimarassismus. Der Kampf der Rechten gegen die ökologische Wende“ (2022). In einer Podcast-Folge des FALTER-Radios erklärt er, dass Rassismus gegenüber den Menschen des globalen Südens der Grund für die Klimawandelleugnung von Rechts darstellt.


Postkolonialismus und Klimakrise

Die Staaten des globalen Südens, wie beispielsweise afrikanische Staaten, tragen momentan nur zu einem sehr geringen Teil der Emissionen bei, die hauptsächlich am menschengemachten Klimawandel schuld sind. Menschen in diesen Staaten sind dennoch häufig von den Folgen des Klimawandels betroffen, wie etwa Dürren und Flutkatastrophen.

Der wissenschaftliche Begriff „Postkolonialismus“ beschreibt das Fortbestehen globaler Machtstrukturen, die auf einer einseitigen Unterwerfung und Ausbeutung der einstigen Kolonien beruht. Daraus ergeben sich Fragen der Gerechtigkeit, die auch ganz aktuell damit zu tun haben, wie geflüchtete Menschen in Europa und Deutschland angesehen und behandelt werden. Der Einsatz für Klimaschutz und der Einsatz gegen Rassismus müssen daher zusammen gedacht werden.


In diesem kurzen Video der Tagezeitung taz wird erklärt, was der Kolonialismus mit der Klimakrise zu tun hat

Die Jugend-Nachrichten-Sendung „neuneinhalb“
vom WDR widmet sich dem Thema „Klimagerechtigkeit
– Was ist das eigentlich?“

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