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Geschichte III – NS-Regime

Während der Zeit des Nationalsozialismus sind Rassismus und Antisemitismus in Deutschland allgegenwärtig, bestimmen die Politik und münden in den Holocaust.

Die rassistische Ideologie der NSDAP ist einerseits durch den Antisemitismus geprägt und andererseits durch sogenannte „Rassentheorien“ und das Konzept der „Rassenhygiene“, das bereits während der Weimarer Republik in Deutschland populär wurde und in den Rang einer Wissenschaft gehoben wird.

„Rassenhygiene“:

Das Konzept der „Rassenhygiene“ fußt auf dem Irrglauben an „Rassentheorien“, die die Menschheit in verschiedene „Rassen“ kategorisierten und ihnen verschiedene Eigenschaften und schließlich auch Wertigkeiten zuschrieben. Mit der „Rassenhygiene“ übersetzte man die unwissenschaftlichen „Rassentheorien“ in Politik. Man versuchte die vermeintlich höherwertigen Menschen zur Fortpflanzung zu animieren und gleichzeitig als minderwertig markierte Menschen an der Fortpflanzung zu hindern. Die NSDAP-Diktatur in Deutschland verknüpfte den Begriff der „Rasse“ mit dem Begriff des „Volkes“. Das Ziel der „Rassenhygiene“ im Dritten Reich war es also, dass Volk von angeblich minderwertigen Menschen zu „säubern“. Ausdruck fand diese Politik beispielsweise in den 1935 verabschiedeten Nürnberger Gesetzen, die politische Rechte – also grundlegende Menschenrechte – nur noch denen gewährte, die eine „arische Abstammung“ nachweisen konnten. Die Idee der „Rassenhygiene“ spielte aber auch bei der Begründung der Vernichtungspolitik und des industriell organisierten Massenmords in den Konzentrationslagern eine Rolle und diente als Rechtfertigung für die „Euthanasie“-Politik im Dritten Reich, also der Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychisch kranken Menschen.

Jüdisches Leben in Waldeck-Frankenberg, zerstört und vernichtet im Dritten Reich:

Vor der Nationalsozialistischen Diktatur und dem Holocaust war jüdisches Leben in Deutschland allgegenwärtig – auch im ländlichen Raum. In vielen Orten gab es Synagogen und jüdische Schulen (im Bild: jüdische Schule in Frankenberg, Foto: Karl-Heinz Stadtler). Viele dieser Stätten jüdischen Lebens und jüdischer Kultur wurden während der Novemberpogrome 1938 zerstört, so zum Beispiel die jüdische Schule in Korbach und die Synagoge in Bad Wildungen (Foto: HHStAW).

Jüdische Schule in Korbach (Foto: Stadtarchiv Korbach)
Synagoge in Bad Wildungen (Foto: HHStAW)

NS-Zeit in Waldeck-Frankenberg: Interview mit Karl-Heinz Stadtler

Die rassistische Ideologie der damaligen Zeit führte nicht nur zum organisierten Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden in den Konzentrationslagern, sondern auch zu unzähligen weiteren Verbrechen gegen die Menschlichkeit und betraf diverse Bevölkerungsgruppen. An einen dieser Tatorte erinnert das sogenannte Polenkreuz in Vöhl. Karl-Heinz Stadtler kennt die Geschichte dahinter:

Das Polenkreuz in Vöhl: Interview mit Karl-Heinz Stadtler

Die Aufarbeitung der Verbrechen der NS-Zeit bleibt ein Thema über Generationen hinweg. In Bad Arolsen befinden sich die Arolsen Archives, eingerichtet wurden sie nach Kriegsende von elf Nationen. Über das Archiv werden die Biographien von Opfern der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik recherchiert. Ein kurzer Film zeigt die Arbeit in Bad Arolsen.

Dass wir alle uns einbringen können, zeigt das Engagement von Kim und Marius. Wir haben mit ihnen über ihre Beweggründe gesprochen.

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